Zwei Monate lang sind alle Stuttgarterinnen und Stuttgarter aufgerufen, in ihrer Stadt nach Gedichten, Lyrik, Versen und Poemen im öffentlichen Raum zu fahnden und ihre Sichtungen dann bei unserer zentralen Gedichtsammelstelle zu melden, die daraus ein Kartenwerk der poetischen Stadt macht.
Stuttgart gilt vor allem als Industriestandort. Überall sieht man die Werke von Daimler, Porsche, Bosch und anderen, die Bürobauten der Banken und Versicherungen. Täglich kann man nachlesen, wie es der Wirtschaft geht. Ist Stuttgart aber auch ein Lyrik-Standort? Schiller und Hölderlin waren längst verschieden, als die Stadt von den Industriellen übernommen wurde. Wo ist die Poesie heute? Außer in Kleinstverlagen und elitären Feuilletons. Gibt es sie noch? Hat sie geheime Orte in der Stadt, Biotope, in denen sie überdauert oder gar neu gedeiht? Wirtschaftlich, heißt es, sei Lyrik kein Faktor. Ist sie überhaupt ein Faktor? Birgt die Stadt vielleicht einen noch nicht gehobenen poetischen Schatz an öffentlichen Orten?
Wir wollen das herausfinden und die Lyrik der Stadt dokumentieren. Am Ende gibt es sowohl einen digitalen wie gedruckten Stadtplan mit allen Lyrik-Standorten, die uns gemeldet wurden. Damit kann dann jeder seinen individuellen poetischen Stadtrundgang machen.
Das Team:
Matthias Gronemeyer: Konzeption & Programmierung
Timo Brunke: Künstlerische Leitung
Christina Schmid: Gestaltung